Soldaten-Kreuz Gabelung Schwarzenholzer Straße Nr. 66 Kapellenweg (Anwesen Familie Michel)

Als dieses Kreuz im Zuge von Wegebauarbeiten abgerissen wurde, hat ein Hülzweiler Bürger in dankenswerter weise das Kreuz gerettet und bis heute aufbewahrt.

Das Kreuz an der Straße nach Schwarzenholz : An der Straßengabelung der Schwarzenholzer Straße vor der Laurentiuskapelle stand früher ein Wegekreuz. Erst nach dem letzten Kriege musste es wegen Straßenneubaues der neuen Zeit weichen. Das Kreuz aus Holz war von der gleichen Art wie die Wege kreuze am Sandberg und am Lauterbornweiher. Dies läßt darauf schließen, dass es nach 1800 aufgestellt wurde. Doch ganz sicher ist dieses Kreuz nicht zum Gedenken an Ereignisse aus dieser Zeit errichtet worden. In früheren Zeiten soll ein Steinkreuz hier gestanden haben, und erst viel später, als dieses baufällig und verfallen war, habe man ein Holzkreuz aufgestellt. Alte Leute haben immer wieder erzählt, es sei das älteste Wegekreuz in Hülzweiler überhaupt. Es sei einige Zeit nach dem 30 jährigen Krieg gebaut worden. Diese Angaben können natürlich heute nicht überprüft werden und doch ist die Stelle, wo unser Kreuz stand, ein Ort mit historischer Vergangenheit. Schon vor dem 30jährigen Krieg fand an dieser Stelle der Laurentiusmarkt statt, von dem schon 1513 berichtet wird. Der alte "Schmittes Weiher" reichte damals bis zu der Stelle, wo unser Holzkreuz stand. Er wird der "Kapellen weiher“ genannt, und die Quelle, die ihn speiste‚ war der "Jungfernsprung", die Quelle des Rodenackerbrunnens. Der Name Jungernsprung weist in die vorchristliche Zeit zurück, da das Volk noch an Quellgottheiten glaubte. Die mündliche Überlieferung gibt uns folgende Version über die Entstehungsursache des Kreuzes. "Als im Jahre 1635 im 30jährigen Kriege die Truppen des kaiserlichen Generals Gallas unsere Heimat verwüsteten, haben sich hier in undurchdringlichen Dornenhecken Menschen versteckt gehalten. Als die Soldaten abzogen‚ haben.die Ge retteten gelobt, später ein Gedenkkreuz zu errichten.“ Auch die Sage hat sich mit der Stelle beschäftigt, die einst der Standort unseres Kreuzes war. Als die Schweden im vorgenannten Kriege unser Land ver wüsteten, fiel auch die Kapelle in Schutt und Asche. Ein unbekannter Mann habe jedoch das alte Gnadenbild der "Drei Mareien" gerettet und versteckt. Viele Jahre später wurde das verschwundene Bild in einem alten Haus, das abgerissen wurde, entdeckt. In feierlicher Prozession trug man das Bild in die Kirche. Doch tags darauf war das Bild verschwunden, und man fand es in einer Rosenhecke in der Nähe der Kapelle. Man trug es zurück zur Kirche. Doch auch diesmal fand man am anderen Morgen das Bild in dieser Hecke. Daraufhin gelobten die Bürger von Hülzweiler‚ die Kapelle wieder aufzubauen, um so dem Bild seinen angestammten Platz wiederzugeben. An der Stelle, wo man das Bild in der Hecke fand, errichtete man ein Kreuz und begann mit dem Wiederaufbau der Kapelle. Daraufhin blieb das Bild in der Kirche und wurde 1735 in der neu erbauten Kapelle aufgehängt. So berichtet die Sage, die wir in mehreren Heimatbüchern des Saarlandes in ausführlicher Beschreibung nachlesen können. In seinem Buch "Die Sagen der Saar“ widmet der bekannte Schriftsteller Lohmeyer ein Kapitel dieser Wildrosenhecke von Hülzweiler. Der frühere Lehrer von Hülzweiler‚ Claus Schmauch, hat ebenfalls eine schöne Geschichte über diese Stelle geschrieben. Auch Franz Braun von Hülzweiler berichtet über eine “Volkssage" bezüglich dieser Hecke, an der man später ein Kreuz errichtete. Als dieses Kreuz im Zuge von Wegebauarbeiten abgerissen wurde, hat ein Hülzweiler Bürger in dankenswerter weise das Kreuz gerettet und bis heute aufbewahrt.

Aus dem Archiv von Rainer Stürmer:
Zusammenfassung von Herr Braun, um 1990 im Auftrag der Gemeinde unter Bürgermeister Georg Fleck, erstellt.